Die Photogrammetrie hängt ganz von der Qualität Ihrer Fotos ab. Egal, ob Sie eine Drohne oder eine DSLR verwenden, die Aufnahme von scharfen, gut beleuchteten und richtig überlappenden Bildern ist für die Erstellung von genauen 3D-Modellen, Orthofotos und Punktwolken unerlässlich. In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie die besten Fotos für die Photogrammetrie aufnehmen – einschließlich der idealen Kameraeinstellungen, Techniken und der häufigsten Fehler, die Sie vermeiden sollten.
1. Allgemeine Grundsätze der Photogrammetrie Fotografie
Gute Photogrammetrie beginnt mit Planung und Konsistenz. Die Software (wie Agisoft Metashape) benötigt überlappende Bilder mit gleichmäßiger Beleuchtung und scharfem Fokus. Das ist das Wichtigste:
- Scharfer Fokus: Vermeiden Sie Bewegungsunschärfe und verwenden Sie immer den manuellen oder festen Autofokus.
- Konsistente Belichtung: Verwenden Sie den manuellen Modus oder speichern Sie Ihre Einstellungen.
- Gleichmäßige Beleuchtung: Vermeiden Sie tiefe Schatten oder harte Kontraste.
- Hohe Überlappung: Sorgen Sie für eine 70-90%ige Überlappung zwischen den Bildern.
2. Empfohlene DSLR-Einstellungen
DSLR-Kameras bieten eine Kontrolle und eine Bildqualität, die ideal für Objektscans, Gebäude und die Photogrammetrie in Innenräumen sind. Stellen Sie Ihre Kamera auf die folgende Grundeinstellung ein:
- Modus: Manuell (M)
- Verschlusszeit: 1/125 – 1/250 (schneller, wenn Sie aus der Hand fotografieren)
- Blende: f/8 bis f/11 (für Schärfe und Tiefe)
- ISO: So niedrig wie möglich (100-400)
- Fokus: Manuell oder Einzel-AF vor der Aufnahme gesperrt
- Weißabgleich: Tageslicht oder benutzerdefiniert (vermeiden Sie Auto)
- Bildformat: RAW oder hochwertiges JPEG
Verwenden Sie für kleine Objekte oder Innenaufnahmen ein Stativ. Bewegen Sie sich in gleichmäßigen Schritten um das Motiv herum und halten Sie dabei Abstand und Höhe konstant.
3. Drohneneinstellungen für die Luftbildfotogrammetrie
Die Kartierung per Drohne erfordert eine hohe Überlappung, die richtige Höhe und Stabilität. Die meisten DJI-Drohnen bieten automatische Flug-Apps für Kartierungsmissionen. Empfohlene Einstellungen:
- Kamera-Modus: Manuell, wenn möglich (oder Auto-Einstellungen sperren)
- Verschlusszeit: 1/500+ (zum Einfrieren von Bewegungen)
- Blende: f/5.6 – f/8 (je nach Modell)
- ISO: 100-200
- Weißabgleich: Auf Tageslicht einstellen
- Bildformat: JPEG + DNG (falls unterstützt)
- Gimbal-Winkel: Nadir (90° nach unten) für Kartierungen; schräg für 3D
Fliegen Sie in gleichbleibender Höhe (in der Regel 60-120 Meter AGL) und halten Sie eine Überlappung von 75 % nach vorne und 70 % nach der Seite ein. Für 3D-Modelle fügen Sie einen zweiten Schrägflug mit einem Kamerawinkel von 45° hinzu.
4. Überschneidungen und Abdeckungsstrategie
Photogrammetrie-Software rekonstruiert die 3D-Geometrie durch den Vergleich von Merkmalen in verschiedenen Bildern. Mehr Überschneidungen = mehr Datenpunkte. Befolgen Sie diese Regeln:
- Vordere Überlappung: Mindestens 75%, idealerweise 80-85%
- Seitliche Überlappung: Mindestens 60%, idealerweise 70-80%
- Aufnahmen aus mehreren Blickwinkeln: Erfassen Sie Objekte aus mehreren Perspektiven (von oben, von der Seite, aus einem niedrigen Winkel)
- Konsistente Abstände: Bewegen Sie sich in einem Raster oder Kreis um das Objekt/den Ort
5. Vermeiden Sie diese häufigen Fehler
- Automatische Belichtung/Fokus: Verursacht inkonsistente Helligkeit und Unschärfe
- Geringe Überlappung: Führt zu unvollständigen oder verzerrten Modellen
- Schatten/Blendung: Verhindern, dass die Software Merkmale abgleichen kann
- Überbelichteter Himmel: Begrenzen Sie den Dynamikbereich bei Luftaufnahmen
- Fehlende Blickwinkel: Keine Seiten- oder Bodenansichten eines Objekts
6. Ideale Bedingungen für die Photogrammetrie
- Beleuchtung: Bewölkte Tage sind am besten (keine harten Schatten)
- Tageszeit: Vormittags oder am späten Nachmittag (für ausgewogenes Licht)
- Wetter: Kein Wind oder Regen (besonders für Drohnen)
- Umgebung: Vermeiden Sie bewegliche Objekte, glänzende Oberflächen oder reflektierende Materialien
7. Bildorganisation und Metadaten
Sorgen Sie für Ordnung in Ihren Bildordnern. Benennen oder nummerieren Sie die Dateien eindeutig und stellen Sie sicher, dass GPS-Metadaten eingebettet sind, wenn Sie Drohnen oder Geotagging verwenden. Dies hilft bei der genauen Ausrichtung in Metashape oder einer anderen Software.
Fazit
Die Aufnahme hochwertiger, konsistenter Fotos ist die Grundlage für eine erfolgreiche Photogrammetrie. Wenn Sie die Einstellungen Ihrer DSLR- oder Drohnenkamera beherrschen, Ihre Aufnahmen planen und häufige Fehler vermeiden, können Sie schnellere und genauere Rekonstruktionen in Agisoft Metashape oder einer anderen 3D-Bearbeitungssoftware erstellen. Nehmen Sie sich Zeit, kontrollieren Sie Ihre Einstellungen und lassen Sie die Geometrie für Sie arbeiten.