Agisoft Metashape gehört zu den leistungsstärksten Photogrammetrie-Tools auf dem Markt und wird von Drohnenprofis, Ingenieuren, Archäologen und 3D-Künstlern eingesetzt. In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung erfahren Sie, wie Sie einfache Luftbilder in präzise 3D-Modelle umwandeln – ideal für Kartierung, Bauwesen, Inspektionen und mehr.
Was Sie benötigen, um zu starten
Bevor Sie beginnen, stellen Sie sicher, dass Sie Folgendes zur Verfügung haben:
- Eine Drohne mit hochauflösender Kamera (z. B. DJI Mini 4 Pro, Mavic 3E oder Phantom 4 RTK).
- Einen leistungsstarken PC mit guter GPU und ausreichend RAM (Metashape nutzt CUDA/OpenCL).
- Die neueste Version von Agisoft Metashape (Standard oder Professional).
- Fotos mit hoher Überlappung (70–80 % frontale und seitliche Überdeckung).
Schritt 1: Bilder importieren
Öffnen Sie Agisoft Metashape und erstellen Sie ein neues Projekt. Gehen Sie zu Workflow > Fotos hinzufügen oder ziehen Sie Ihren Bildordner direkt in den Arbeitsbereich. Die Thumbnails erscheinen im Chunk-Bereich.
Stellen Sie sicher, dass Ihre Bilder georeferenziert sind (z. B. mit GPS der Drohne). Dies beschleunigt die Ausrichtung und Skalierung später.
Schritt 2: Fotos ausrichten
Gehen Sie zu Workflow > Fotos ausrichten und wählen Sie folgende Einstellungen:
- Genauigkeit: Mittel oder Hoch
- Paarvorwahl: Generisch + Referenz (falls GPS-Daten vorhanden sind)
- Schlüsselpunktlimit: 40.000
- Verbindungspunktlimit: 4.000
Nach dem Start analysiert Metashape die Bilder und erstellt eine dünne Punktwolke. Dies kann einige Minuten dauern.
Schritt 3: Dichte Punktwolke erstellen
Nach der Ausrichtung gehen Sie zu Workflow > Dichte Punktwolke erstellen. Empfohlene Einstellungen:
- Qualität: Hoch oder Mittel (je nach verfügbarer RAM)
- Tiefenfilter: Moderat (oder Aggressiv für Außenaufnahmen)
Dadurch entsteht eine detaillierte Punktwolke, die als Grundlage für das 3D-Modell dient.
Schritt 4: 3D-Mesh erzeugen
Jetzt wandeln Sie die Punktwolke in eine Oberfläche um. Gehen Sie zu Workflow > Mesh erstellen. Empfohlene Parameter:
- Oberflächentyp: Beliebig (für generische Szenen) oder Höhenfeld (für Gelände)
- Quelldaten: Dichte Punktwolke
- Anzahl der Flächen: Hoch
Sie erhalten eine drehbare, interaktive 3D-Oberfläche zur weiteren Bearbeitung.
Schritt 5: Textur erstellen
Um das Modell realistischer zu gestalten, gehen Sie zu Workflow > Textur erstellen. Empfohlene Einstellungen:
- Projektionsmodus: Generisch
- Überblendung: Mosaik
- Texturgröße: 4096 oder 8192 (je nach Bedarf)
Das Modell sieht nun realitätsnah aus und ist bereit für den Export.
Schritt 6: Modell exportieren
Metashape unterstützt viele Exportformate:
- OBJ, FBX oder 3DS für 3D-Programme (Blender, Unity, Unreal)
- LAS oder LAZ für GIS-Workflows
- GeoTIFF für Orthofotos oder Höhenmodelle (DEM)
Gehen Sie zu Datei > Modell exportieren oder Orthomosaik exportieren, je nach Bedarf.
Tipps für optimale Ergebnisse
- Fliegen Sie bei gleichmäßigen Lichtverhältnissen.
- Vermeiden Sie Wind oder bewölktes Wetter.
- Nutzen Sie hohe Bildüberlappung – besonders bei vertikalen Objekten.
- Verwenden Sie Ground Control Points (GCPs) für maximale Genauigkeit.
Fazit
Agisoft Metashape ist ein unverzichtbares Werkzeug für die 3D-Modellierung auf Basis von Drohnenfotos. Mit dem richtigen Workflow und etwas Übung erstellen Sie beeindruckende Rekonstruktionen von Landschaften, Gebäuden oder archäologischen Stätten – egal ob Einsteiger oder Profi.